Die wichtigsten Holzarten


Einheimische Weichhölzer


Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Weide und Linde


Einheimische Harthölzer


Eiche, Rotbuche, Ulme, Ahorn, Nussbaum


Nadelhölzer




Fichte / Tanne
Fichte / Tanne zählt zu den Weichhölzern. Sie sind leicht zu verarbeiten, jedoch wenig widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse, Pilze und Insekten. Fichtenholz kann Harzgallen enthalten.

Verwendung
Bauholz, Dachstühle, Brettschichtholz
(3-Schichtplatten).


Kiefer
Weichholz, etwas härter als Fichte / Tanne. Recht dauerhaftes Holz. Gut zu verarbeiten.

Verwendung
Bauholz, Fussböden, Möbel, Vertäfelungen, Fenster, Innen- und Aussentüren.




Lärche
Weichholz, härter als Kiefer. Oft sehr harzreich (schlecht zu beizen), recht dauerhaft. Schlechter zu verarbeiten als Kiefer, da es schwer zu hobeln ist und leicht splittert.


Verwendung
Bauholz, Fussböden, Möbel, Fenster, Innen- und Aussentüren.







Laubhölzer



Eiche
Schweres Hartholz, Wetter-, Pilz- und Insektenbeständigkeit gut. Nur den Kern verwenden. Amerikanische Roteichen wachsen schnell, sind nicht so beständig gegen Umwelteinflüsse und für den Aussenbereich wenig geeignet.

Verwendung
Möbelholz, Furnierholz, Parkettböden, früher häufig als Konstruktionsholz eingesetzt und zur Herstellung von Türen und Fenstern.



Rotbuche
Hartholz, schwindet stark, für den Aussenbereich wenig geeignet.

Verwendung
Möbel, Parkett, Treppenstufen.



Robinie
Hartholz aus Nordamerika, in Europa eingebürgert. Sehr resistent. Im Holzhandel fast nicht zu erhalten!

Verwendung
Sehr gut geeignet für den Aussenbereich ohne Oberflächenbehandlung.



Sonstige europäische Laubhölzer
Nussbaum, Birne, Obstbäume, Kirschbaum, Esche.

Verwendung
Entweder nur als Möbelholz oder für Spezialanwendungen.



Holzwerkstoffe



Holzwerkstoffe bestehen aus zerkleinertem Holz (Spähne, Fasern, Furniere, Stäbe), das mit Hilfe von Bindemitteln wieder zusammengefügt wurde. Ziel dieses Verfahrens ist es, grosse, leicht zu verarbeitende Einheiten herzustellen, die auf Feuchtigkeitsschwankungen mit möglichst geringen Massänderungen reagieren.



Spenglerplatten
bestehen aus aneinandergeleimten Massivholzstreifen, die in der Regel etwa 40 mm breit sind. Werden auf der Ober- und Unterseite mit einem Furnier beschichtet.


Sperrhölzer
bestehen aus mindestens 3 aufeinander verleimten Holzschichten, deren Faserrichtung rechtwinklig zueinander versetzt ist. Sperrhölzer müssen immer symmetrisch aufgebaut sein, damit sie sich nicht verziehen.



Multiplexplatten
sind im Grunde auch Sperrhölzer, die aber aus Buche oder Birke bestehen. Sie sind in Stärken bis 60 mm lieferbar. Oft sieht man sie mit einer Lynolharzbeschichtung.



3-Schichtplatten
auch Naturholzplatten genannt, bestehen aus drei gesägten Holzschichten, also nicht aus Furnier. Schichtplatten werden aus Fichte und verschiedenen anderen Hölzern, z.B. Erle und Buche, hergestellt. 3-Schichtplatten haben Aussenlagen ab 5 mm Stärke. Die Oberflächen sind daher nicht sehr empfindlich. Sie können wie Massivholz nachgeschliffen oder gehobelt werden und werden aus diesem Grund gerne für Biomöbel verwendet.



Spanplatten
werden aus Holzspänen unter Zusatz von Bindemitteln zusammengepresst. Sie sind sehr günstig, haben aber auch wenige gute Eigenschaften. Sie verziehen sich beim Furnieren und haben ein sehr hohes Eigengewicht und empfindliche Kanten. Schrauben, Verbindungen und Beschläge brechen leicht aus. Für den Bau von Qualitätsmöbeln sind sie daher ungeeignet.



MDF-Platten
steht für mitteldichte Holzfaserplatten. Sie werden aus fein zerfasertem Holz unter Zusatz von Bindemitteln zusammengepresst. Sie sind daher sehr ähnlich wie Spanplatten, jedoch mit besseren Eigenschaften. Die Kanten sind glatt und fest, die Oberfläche ist auch recht glatt. Im Gegensatz zu Spanplatten kann man MDF-Platten besser schrauben und verbinden. Sie sind ausserdem in verschiedenen Farben erhältlich.



Leim




Je nach Möbel brauchst du bis zu zwei verschiedene Leime. Meistens wird der klassische Holzleim verwendet. Dieser hat die Eigenschaft, dass er Holz, das flächig und dicht aufeinander liegt, sehr stark verbindet (natürlich funktioniert er auch sehr gut bei Dübeln). Er kann aber keine Hohlräume füllen. Der zweite Leim, der verwendet wird, ist der PUR-Leim. Dieser wird für die Formverleimungen verwendet, weil er, im Gegensatz zum Holzleim, nicht elastisch ist.
Formverleimen ist eine Technik, um Holz in gebogene Formen zu bringen. Dabei werden mindestens zwei dünnere Holzplatten aufeinander geleimt und während des Austrocknens in eine Form gepresst oder gezwängt.


︎︎︎Holzleim
︎︎︎PUR-Leim





Oberflächenbehandlung



Die Oberflächenbehandlung schützt das Holz hauptsächlich vor Verschmutzung und Feuchtigkeit. Ausserdem kann sie eine Farbveränderung durch Sonneneinstrahlung (Vergilbung) vermindern sowie das Quellen und Schwinden bei Feuchtigkeitsschwankungen einschränken. Durch Ölen kann der natürliche Farbton des Holzes intensiviert (angefeuert) oder durch Färben gänzlich verändert werden, mit Holzlauge kann er erhalten bleiben.




Schleifen


Das Mindeste an Oberflächenbehandlung, das man machen sollte, ist Schleifen. In der Regel benutzt man verschieden grobe Schleifpapiere. Man beginnt mit dem gröbsten und wechselt dann immer zu feinerem. Zu beachten ist, dass man immer in Faserrichtung schleift. Wenn man gegen die Faserrichtung schleift, sieht man Kratzer. Was auch noch zu empfehlen ist, ist das Kantenschleifen. So eliminierst du scharfe Kanten. 


Wässern


Nach dem Schleifen, bevor man eine Oberflächenbehandlung aufträgt, sollte man das Holz mit einem nassen Baumwolltuch wässern. So werden abstehende Fasern aufgestellt, die man nach dem Trocknen noch ein letztes Mal mit einem feinen Schleifpapier abschleift.


Vor der Oberflächenbehandlung


Am besten machst du dir aus Restholzstücken desselben Holzes Muster mit der Oberflächenbehandlung, die du verwenden möchtest, um herauszufinden, wie sie wirkt und wie sie die Farbe verändert. Das kann dir sehr viel Zeit und Frustration sparen.



Versiegelung / Lack


Lacke schliessen die Oberfläche, die Holzporen werden versiegelt und somit wasser- und wetterfest. Lacke kann man lasierend oder deckend anwenden. Lasierend bedeutet, dass der Lack / die Farbe mit Lösungsmittel verdünnt wird und die Holzstruktur durchscheinend bleibt. Deckend bedeutet, dass man die Holzstruktur nachher nicht mehr sieht. Lacke müssen mit dem Pinsel, einem Kunststoffroller oder mittels einer Spraydose gleichmässig und sparsam aufgetragen werden. Der Schutz kann erhöht werden, indem mehrere dünne Lackschichten übereinander gelegt werden, die vor jedem neuen Auftragen mehrere Stunden trocknen und jedes Mal leicht angeschliffen werden.


Lasur


Lasuren werden mehrheitlich im Aussenbereich angewendet. Sie bestehen aus einer Mischung von Kunstharzen, Ölen oder Wachsen, welche eine durchscheinende Oberfläche ergeben. ln der Regel sind der Lasur auch Farbpigmente beigemischt, welche das Holz vor UV-Einstrahlung schützen. Die Lasur trägt man mit dem Pinsel in Faserrichtung auf.


Öl / Hartöl


Speiseöle (z.B. Oliven-, Sonnenblumen-, Nussöl) können direkt als Oberflächenbehandlung aufgetragen werden. Sie werden mit der Zeit aber ranzig. Hartöle sind Mischungen aus verschiedenen Ölen (hauptsächlich Leinöl). Sie dringen in die oberste Schicht des Holzes ein und härten dort aus. Sie eignen sich für mässig stark beanspruchte Oberflächen. Hartöle wirken bei mehrmalig wiederholtem und dünnschichtigem Auftragen als lmprägnierung der Oberfläche. Diese wird dadurch zunehmend wasserabstossend. Öle werden mit einem weichen Baumwolllappen oder mit dem Pinsel gleichmässig auf die Holzoberfläche aufgetragen. Nicht eingezogenes Öl muss mit einem sauberen Lappen entfernt werden. Bei mehrmaliger Anwendung sind die verschiedenen Aushärtungszeiten zu beachten und dass das wiederholte Auftragen nicht zu schnell nacheinander erfolgt. Die meisten Oberflächenbehandlungsmittel sind brennbar. Öl- oder lösungsmittelgetränkte Lappen sind selbstentzündend! Sie müssen deshalb zum Trocknen aufgehängt, flach ausgebreitet oder in schliessbaren Metallbehältern aufbewahrt werden.


Wachs


Wachse sind entweder in einem Lösungsmittel gelöst (Flüssigwachse), müssen vor der Verarbeitung leicht erwärmt werden (Hartwachse) oder sind in pastoser (cremiger) Form erhältlich. Eines der gängigsten Wachse ist das Bienenwachs. Die gewachste Oberfläche wird zwar wasserabstossend, bleibt aber dennoch offenporig. Wachse härten erst nach Wochen vollständig aus. Flüssigwachse werden mit dem Pinsel, pastose Wachse mit einem Baumwolllappen auf die Holzoberfläche aufgetragen. Die getrocknete Wachsschicht kann zusätzlich mit einer Kunststoffbürste in Faserrichtung des Holzes gebürstet und mit einem Leinen- oder Wolllappen zu einem matten, seidigen Glanz poliert werden.


Färben


Um dem Holz eine gewünschte Färbung zu geben, können verdünnte Acrylfarben oder Naturfarben verwendet werden. Die Farbpigmente dringen in die Poren des Holzes ein und bleiben an der Holzoberfläche und in den Zellhohlräumen zurück. Dort erzielen sie, je nach Konzentration, eine unterschiedlich intensive Farbwirkung. Diese kann durch mehrmaliges Auftragen gesteigert werden. Die Textur des Holzes bleibt dabei sichtbar. Das Auftragen geschieht mit einem Kunststoffroller oder Pinsel. Für deckende Oberflächen können auch Lackfarben oder Acrylfarben verwendet werden.


Holzlauge / Holzseife


Holzlauge wird dazu verwendet, um den Vergilbungsprozess des Holzes zu stoppen. Sie enthält oft weisse Farbpigmente, die das Holz aufhellen. Sie wird 1 - 2 Mal mit einem Baumwolltuch und Handschuhen aufgetragen. Nach dem Trocknen werden die aufstehenden Fasern und überschüssigen weissen Farbpigmente mit einem feinen Schleifpapier abgeschliffen. Als Schutz vor Verschmutzung und Feuchtigkeit wird danach noch Holzseife aufgetragen. Diese wird mit einem Baumwolltuch oder einem Filzstück in Faserrichtung eingerieben. Die Holzseife macht die durch die Holzlauge aufgehellte Oberfläche wieder etwas dunkler. Schlussendlich bleibt somit die Naturfarbe des Holzes mehr oder weniger erhalten. Diese Oberflächenbehandlung sollte man alle 1 - 2 Jahre erneuern.